Die Familie Deichert kam aus Neckarau (Mannheim) über Südpreußen nach Krasna.
Das Auswandererehepaar war Nicolaus Deichert * 1769 und Margaretha Striehl *20 Dez 1777
Sie hatten am 07. Januar 1802 in Mannheim, Baden geheiratet. Nicolaus´ exaktes Geburtsdatum, sein Geburtsort und seine Eltern konnten bisher nicht ermittelt werden.
Südpreußen war eine von 1793 bis 1807 bestehende Provinz des Staates Preußen . Sie umfasste die Gebiete der historischen Landschaften Großpolens und Masowiens, die mit der Zweiten Teilung Polens von Preußen annektiert worden waren. Während der preußischen Verwaltungszeit erfolgten gezielte Ansiedlungen durch die preußischen Behörden.
Ihre Wanderung nach Südpreußen begann die Familie Deichert wohl bald nach ihrem Eheschluss im Jahr 1802. In den "Spezial- u. Generallisten der nach Südpreußen eingewanderten Reichskolonisten 1802/4"1 finden wir Nikolaus Deichert 33 J.; Ehefrau Margaretha 22 Jahre, Tochter Anna Barbara 1 Jahr (* 9 Apr. 1801) aus Neckarau, soll im Dep. Warschau angesiedelt werden.
Dies geschah auch, wie man in der Altpreußischen Geschlechterkunde2 nachlesen kann:
Deychert, Johann Nicolaus, 2 Personen, aus der Pfalz lebte im Jahr 1803 in der Kolonie Ilvesheim, Intendantur Piaseczno (Amt Lesznawola).
Da die Familie dort nur aus zwei Personen bestanden haben soll, ist seine Tochter Anna Barbara wahrscheinlich auf der Reise nach Polen oder kurz nach der Ankunft dort verstorben.
Die Familie blieb wohl nicht in Ilvesheim, denn sie ist dort im Jahre 1806 als fehlend vermerkt.
Wir finden sie später in Piaseczno, denn im dortigen Kirchenbuch erscheint Anna Maria Taychert * 1813 (das genaue Geburtsdatum ist nicht lesbar); Eltern Nikolaus Taychert und Anna Margaretha 333. Sie wird kurz nach der Geburt gestorben sein. Bei der Weiterwanderung der Familie nach Bessarabien im gleichen Jahr war sie nicht mehr dabei.
Der Aufenthalt in Polen dauerte nur wenige Jahre. Die Familie geriet, wie viele deutsche Siedler, in dem 1807 gegründeten Herzogtum Warschau4 in eine verzweifelte Situation.
Der russische Zar war auf die trostlose Lage der deutschen Siedler im Herzogtum Warschau bei der Verfolgung der Grande Armée Napoleons auf dem Rückzug von ihrem Russlandfeldzug5 aufmerksam geworden (russische Truppen standen bereits im Frühjahr 1813 wieder in Warschau). Er machte den Siedlern ein verlockendes Angebot. In seinem Aufruf vom 29. November 1813 sicherte Zar Alexander deutschen Siedlern, die sich als Kolonisten in Bessarabien niederlassen wollten, "auf ewig" Land und Freiheitsrechte zu.
Wie viele andere, nutzten die Deicherts die Gelegenheit, ihrem Elend zu entkommen und einen Neuanfang zu beginnen.
Nikolaus Deichert und seine Frau zogen schon 1813 weiter nach Russland, wie die Hopf-Liste zeigt6: 1813 aus dem Herzogtum Warschau, Departement Warschau
Landwirt Tajchert Nikolaus, Ehefrau Anna (sie hieß mit zweitem Vornamen Magarete- s. Kirchenbuch Piaseczno).
Nikolaus Taychert (Deichert) and Margaritta (Margareta) Taychert (Deichert) hatten in Krasna einen Sohn Franziskus Taychert (Deichert) * 20-1-1818.
Nikolaus kommt im Krasnaer Census von 1835 nicht mehr vor. Er ist demnach vorher gestorben.
Aber es gibt in dem Dokument folgende Deicherts, die bisher nicht Nikolaus zugeordnet werden konnten.
# 3 Franz Deichert 33 - Wife: Rosina 31
Sons: Michael 7, Thomas 1¼
Daughter: Marianna 4
Er muss noch in Deutschland oder in Südpreußen geboren sein. Aber wie oben ausgeführt, kann er nicht zur Familie von Nikolaus Deichert gehören, denn nur das Ehepaar ist nach Krasna eingewandert, keine Kinder.
# 143 Johann Deichert 18
Er kommt im Taufbuch von Krasna nicht vor. Deshalb ist er keinen Eltern zuzuordnen.
Author:
Eduard Volk
Neuwied, Mai 2025
Eduard´s Vorfahre ist Klemens VOLK