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Individual Report



Michael Ternes

Michael Ternes, *05.11.1854 in Krasna, +02.05.1928 gehört zu der großen Krasnaer Sippe der Ternes.
Den Namen Ternes gibt es nur in Krasna, in keiner anderen bessarabischen Kolonie.
Die Familie stammt aus Pluwig, Kreis Trier-Saarburg.
Johann Terres ist der erste dieser Familie im Kirchenbuch von Gusterath, das bei den Taufen um 1725, bei den Heiraten und 1736 beginnt.

Johann Terres *1730? oo 09.01.1759 mit Helena Weber *16.08.1739
Ihre Eltern:
von Johannes Terres (Johannes Terres aus Pluwig und Catharina Klein aus Gusterrath) sowie
von Helena Weber (Jakob Weber und Elisabeth Müller).

Ihre Kinder

  1. Johann Michael *12. 11.1760
  2. Johann *21.12.1764 +1784 in Polen, bezieht sich wohl auf Auswanderungsjahr, nicht auf Sterbejahr
  3. Peter *17.05. 1767 +1784 in Polen, bezieht sich wohl auf Auswanderungsjahr, nicht auf Sterbejahr
  4. Elisabeth *11.11.1768
  5. Mathias *20.11.1771 bei Mutter Müller, vielleicht unehelich??
  6. Jodokus *06.12.1773 + 1784 in Galizien bezieht sich wohl auf Auswanderungsjahr, nicht auf Sterbejahr
  7. Anna *26.10.1775
  8. Josef *03.04.1779
  9. Mathias *27.01.1781
  10. Anna Maria *16.10.1782 +22.10.1784, (2 Jahre alt Vater: Jan, Mutter: Helena Zamosc - przybysze i wedrowcy (Neuankömmlinge und Wanderer)

Johann Terres ist mit seiner Familie 1784 nach Galizien ausgewandert.

Man kann wohl mit einiger Sicherheit sagen, dass Johann Ternes sen. in Zamosc geblieben ist und nicht mehr nach Bessarabien weiterzog. Immerhin wäre er 1814 bereits 85 Jahre alt gewesen.

Der Stammvater der Krasnaer Ternes ist sein Sohn Johann

Es ist Johann Ternes *21.12.1764 (Eintrag Familienbuch Gusterath besagt, dass er 1784 in Polen verstorben sei. Zumindest 1791 hat er aber noch gelebt, denn sein erster Sohn wurde in diesem Jahr geboren. Nach dem Kirchenbuch von Krasna war Johann mit Elisabeth Zink verheiratet[1].
Die Familie Zink gehörte auch zu den Privatansiedlern im Bereich Zamosc.
Da Johann Elisabeth Zink erst in Galizien kennengelernt hat, kann die Ehe frühestens 1785 oder später geschlossen worden sein. Da sie als Martins Mutter angegeben ist, wird sie erst nach 1804 gestorben sein.
Johannes war danach ein zweites Mal verheiratet. Der Census 1835 von Krasna weist aus unter "Widows Without Children (1835)" #136: Anna Maria Ternes 69 (also etwa 1766 geboren). Sie könnte die zweite Frau von Johannes gewesen sein.
Johann Ternes ist mit einer Ehefrau Marianne 1814 nach Krasna weitergewandert.
Hopf "Verzeichnis von Dr. Hopf über die Auswanderung aus Polen (Herzogtum Warschau) nach Rußland": Ternes, Johann Lublin, Ehefrau: Marianne, Kinder: Elisabeth, Marianne, Peter, Johann, Martin, Andreas

Nun kommen wir zu Michael Ternes. Sein Großvater ist obiger Martin TERNES ?1802, sein Vater Hieronymus Ternes 1833-1899. Er selbst ist 1854 geboren.

Michael Ternes zieht von Krasna in die Dobrudscha[2]

Er war einer der ersten Rekruten, der nach Ablauf des Freibriefs von Kaiser Alexander I. von Rußland russischer Soldat hätte werden sollen. Die Rekruten seines Jahrgangs beschlossen aber, lieber auszuwandern, als dem Russen fünf Jahre als Soldat zu dienen.

Sieben Kameraden waren es, die aus Krasna in die Dobrudscha auswanderten, die damals noch türkisch war. Zu ihnen gehörte auch Michael Ternes.
Nach vielem Herumirren, um eine neue Heimat zu finden, von Caraibil bei Tulcea nach Taschaul im Bezirk Konstanza und wieder zurück, kamen sie 1878 in die deutsche Siedlung Karamurat, die in den folgenden 60 Jahren zur schönsten und reichsten Gemeinde der Dobrudscha geworden war.

Michael Ternes, als Sohn eines der reichsten Bauern und Mühlenbesitzer in Bessarabien, kam mit einer guten Unterlage und Voraussetzung in die Dobrudscha, um den Wunsch seines Vaters zu erfüllen, auch dort einer der reichsten Männer zu werden, wie sein Vater es in der alten Heimat war. Er zeigte sich bald als guter Wirtschaftler und kaufte bis zum Jahr 1904 600 ha Ackerland.
Trotz vieler Schicksalsschläge, so z.B.

Als König Karol I. von Rumänien von ihm erfuhr, besuchte er ihn an einem Sonntagnachmittag und überreichte ihm die Auszeichnung "Corona României", den königlichen Kronorden für seine Verdienste auf dem Gebiet der Landwirtschaft.
Es blieb nicht bei den 600 Hektar, sondern bis zum Ersten Weltkrieg waren es 1124 Hektar. Er war einer der größten deutschen Gutsbesitzer in der Dobrudscha.
Michael Ternes entlieh viel Geld seinen Volksgenossen, hauptsächlich denen, die mit ihrem Vieh viel Unglück hatten, abgebrannt waren oder Land hinzukaufen wollten.
Im Ersten Weltkrieg war er als Geisel 18 Monate von den Rumänen interniert worden; er kam als kranker Mann zurück und starb im Jahre 1928, nachdem er seine zehn Kinder aus drei Ehen wohl und reichlich versorgt und zu guten Wirtschaftlern herangezogen hatte.

Eduard Volk
Neuwied, Mai 2024
Eduard's Vorfahre ist Klemens VOLK


[1] MARRIAGE-PARENTS: 1860 Marriage Records of Krasna. Extractions from the Diocesan books.
Reg # 05: Martin age 58, a widower, son of Johann Ternes & Elisabetha Zink; married the widow Anna Maria Schlick, nee Wagner on 6 June 1860.

[2] Quellen:
Ihre Leistungen sollten nicht vergessen werden Bedeutende Persönlichkeiten der Dobrudschadeutschen / Von Erhardt Freymayer erschienen am 18. Juli 2008 in der ADZ ("Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien") https://www.bessarabien.de/upload/06-11.pdf - Seite 11

Michael Ternes, von Anton Ternes, (bearbeitet von Gerlinde Stiller-Leyer erschienen im Heimatbuch der Dobrudscha-Deutschen, S. 146


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