Die Hein-Familie gehört nicht zu den zahlenmäßig größten Familien des Dorfes, aber sie hatte in Maximilian Hein einen prominenten Vertreter.
Maximilian Hein war wohlhabend. Er betrieb in Krasna eine große Landwirtschaft. Eine Zeitlang war er Oberschulze/Bürgermeister von Krasna (s. Buch: Krasna, ein deutsches Dorf in Bessarabien). Er war als Küster tätig. Diese Funktion entsprach nicht dem Küsterdienst in Deutschland, sondern umfasste höherwertige Tätigkeiten (Organist, Halten von Wortgottesdiensten, Religionsunterricht etc.).
Verheiratet (am 2. Oktober 1896) war er mit Gotoleva VOLK 1879-1945. Sie hatten 14 Kinder, die alle sehr musikalisch waren.
Als seine Vorfahren sind bisher lediglich bekannt:
Karl HEIN, 1795-1847,
⚭ Maria Eva HARSCHE 1800-1867
- Joseph Hein, 1825 -1852
⚭ Elisabeth Materi 1827 -1860
- Nikolaus Hein 1846-1888
⚭ Katharina Mueller 1849-1925
- Maximilian Hein 1874-1928
⚭ 1896 Gotoleva Volk 1879-1945
In Krasna-Dokumenten gibt es zwei Personen des Namens Hein, die vor 1814 geboren wurden und schon 1815 in Krasna lebten: Johannes Hein * vor 1793, Karl Hein * 1793.
Es ist zu vermuten, dass sie verwandt waren (Brüder?). Jedenfalls war Johannes Trauzeuge bei der Heirat von Karl. Umgekehrt war Karl Taufpate bei Johannes erstem Kind im Jahr 1813 in Orzechowo (Jugendlicher; Johannes hat erst 1814 geheiratet).
Johannes Hein hat in Czeszewo Wrzesnia geheiratet:
Katholische Pfarrei Czeszewo Wrzesnia, Eintrag 2 / 1814 (Quelle: Poznan project) Joannes Heyn & Margaretha Hartmann[1]
Trauzeugen: Mathias Müller und Philipp Hartmann (Bruder der Braut * 1797)
Von Johannes Hein sind drei Kinder bekannt:
Johannes muss schon vor 1835 gestorben sein, denn er taucht nicht mehr im Census 1835 auf. Seine Kinder hatten -jedenfalls in Krasna- keine Nachkommen.
Alle übrigen in Krasna Geborenen sind Nachkommen von Karl Hein.
Karl Hein hat am 12. Sept 1815 in Krasna zum ersten Mal geheiratet (die Witwe Anna Maria Müller, sie war vermutlich mit Mathias Müller verheiratet und hieß Anna Maria Heidrich * 26.05.1782 in Büdingen, Eltern Johann Heidrich und Elisabeth, Trauzeugen Johannes Hein & Martin Dressler). Martin Dressler war mit Katharina Hartmann[1] verheiratet, einer Verwandten der Frau von Johannes Hein.
Er ist schon 1816 im Taufbuch von Krasna als Taufpate genannt (Nr. 86); 1817 ist seine Tochter Katharina eingetragen (Nr. 119).
Im Jahr 1821 hat Karl Hein zum zweiten Mal geheiratet.
Karl hatte insgesamt acht Kinder.
Frühere Vorfahren und die Herkunft der Familie konnten noch nicht ermittelt werden.
Es gibt folgende Anhaltspunkte zur Herkunft:
Der Name Hein kommt neben Krasna in den Nachbarkolonien Borodino, Klöstitz und Kulm vor.
Manche Familienforscher meinen, dass zwischen den verschiedenen Hein-Familien in Bessarabien eine familiäre Verbindung besteht. Sie sollen alle zunächst in Borodino gelebt haben. Die Hein-Familien in Borodino kamen aus Westpreußen (Raum Kulm, Graudemz).
Ob dies für die Krasnaer Hein gilt, ist fraglich: sie waren katholisch, die anderen evangelisch. Zumindest Karl und Johannes Hein haben auch nicht zuerst in Borodino gewohnt, sondern schon 1815 in Krasna.
In Klöstitz gab es eine Christina Hein * 1810 aus Wilhelmsdorf/Neuostpreußen. Gibt es da Verbindungen zu der Familie Hein in Krasna?
Aus dem Ort Wilhelmsdorf kommt die Familie Riehl in Krasna.
Nicht auszuschließen ist, dass die Heins in Krasna aus dem Fürstentum Nassau kamen, denn von dort gab es Auswanderer Hein nach Südpreußen, und zwar nach dem Raum Czeszewo Wrzesnia, wo Johannes Hein getraut wurde und sein erstes Kind geboren wurde.
Bisherige Recherchen zu den vorgenannten Hinweisen brachten keine weiteren Erkenntnisse, sodass die Herkunft unserer Heins in Deutschland weiter offenbleibt.
Eduard Volk
Neuwied, Dezember 2024
Eduard's Vorfahre ist Klemens VOLK