Johannes Michael Schreiber ist der Ahn der Schreiber in Krasna.
Bild 1: Nachkommen von Johannes Michael und Maria Magdalena Schreiber
Jakob Friedrich Schreiber *17.03.1804 ist mit seiner Familie von der Kolonie München (oder Landau), Süd-Ukraine nach Krasna umgezogen. Die Genehmigung zur Umsiedlung wurde mit 24.02.1843 erteilt.
oo 1825 Maria Anna Fröhlich
In Landau (Beresan) sind viele Kolonisten mit Herkunftsort Wingen, dem Heimatort von Johannes Michael Schreiber, Vater von Jakob Friedrich. Die spätere Ehefrau von Jakob Friedrich kam aus Landau (Beresan) und stammt aus einem Nachbarort von Wingen aus Hirschthal.
Michel Schreiber von Leimersheim/Germersheim-Pf. mit Frau und drei Kindern, nach Taurin.
Frankfurt a.M., 6./18.04.1809, gez. v. Bethmann
Sichtvermerke:
- Erfurt, 20.05.1809,
- Leipzig, 14./26.05.1809
- Babice, 15.06.1809,
- Bochnia, 19.06.1809,
- Myslenice, 18.06.1809
- Lemberg, 29.06.1809
- Podhorce, 01.07.1809
Bild 2: Politische Situation 1809
Folgende Berichte gehen darauf zurück, dass die russische Behörde, der das Siedlungswesen in Südrussland unterstand, Anfang 1848 den einzelnen Kolonien die Einreichung von sorgfältig erstellten Berichten befahl.
Auf allergnädigst bewilligtes Reisegeld aus Landau erbieten seiner Majestät des hochseligen Kaiser Alexander I haben sich im Jahre 1809 aus dem EIsaß, dem Großherzogtum Baden, der Pfalz und dem jetzigen Rheinbayern mehrere Familien gefunden, welche von dem Commissarius Bettmann in Frankfurt am Main sich Reisepässe nach dem südlichen Rußland ausstellen ließen, um sich dort ansiedeln zu lassen. Sie reisten von zu Hause auf eigene Kosten, aber nicht alle auf einem Zuge, sondern Sie waren zerteilt in mehrere Partien, je nach der Zeit eine solche abreiste. Ihr nächster Weg wäre über Ulm in Schwaben, Regensburg und Wien (per Donau) gewesen, allein die feindlichen Truppen dieser Gegend verursachten, dass sie ihre Marschroute durch Sachsen, Preußen und Preußisch-Polen nahmen. In Biala auf der Grenze Galiziens kamen mehrere Familien zusammen, verweilten einige Tage hier bis sie das erste von der hohen Krone erteilte Nahrungsgeld in Empfang genommen hatten. Alsdann brach der Zug auf, durch Militär beschützt bis nach Jekaterinoslaw, wo man überwinterte. Der Genuss des auf der zurückgelegten Reise häufig angetroffenen mit roten Würmchen angefüllten Wassers und die Ungewohntheit des Klimas erzeugte daselbst bei vielen das Fieber und führte sie dem Tode zu. Im Jahre 1810 im Monat April setzen sie ihre Reise wieder fort und kamen am 9ten Mai in der Stadt Simferopol glücklich an. Von da begleitete sie der damalige Gouverneur Barodsin auf das von ihm an die Krone verkaufte Gut an dem Bache Bulganak, 25 Werst westlich von Simferpol und 12 Werst östlich vom Schwarzen Meere liegend. Hier fanden 48 Familien mit 148 Seelen b. G. weder Obdach noch Lebensmittel. Sie bauten sich Hütten von ihren Wagendecken und wohnten in denselben bis der damalige Inspektor Hofrat Gsell Anstalt traf, für die Ansiedler Häuser zu bauen. Zu diesem Zweck bekam jede Familie von der hohen Krone durch H. Insp. Gsell 350 R. Blanko. Eigenes Geld hatten die Kolonisten circa. 5000 R. Die Armen konnten nicht sogleich ihre Häuser bauen, weil das vorgestreckte Geld nicht hinreichte den Bau zu vollenden. Erst 1811 bekam jede Familie ihre eigene Wohnung. Im Winter litten die in den Hütten wohnten, sehr an Kälte, - und viele gingen, als der Frühling erwachte ins kühle Grab... .
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Im Jahr 1848 lebten noch circa 20 Personen von den ersten Ansiedlern.Kronental, den 24 Mai 1848
Gezeichnet vom Schulz, dem 1. und dem 2. Beisitzer,
Geschrieben von Chr. H. Staerrle Schullehrer der evang. Schule und Gemeindeschreiber
Die Sulzer Ansiedler erhielten ihre Reisepässe in Frankfurt am Main und zogen in verschiedenen Partien ohne Anführer nach Russland. In der Grenzstadt Radziwillow, wo gewöhnlich ein Monat Rast gehalten wurde, kamen sie mit anderen Auswanderungspartien zusammen und ließen sich dort in die nach Odessa abgehende Kolonnen einschreiben.
Dort auf der Hauptstraße ..., war der Platz, wo die ersten Ansiedler Halt machten, als sie von Odessa ...im Herbst 1809 ... ankamen.
Jeder Familienvater grub an geeigneter Stelle ein viereckiges Loch in den Boden, machte darüber ein Dach mit Holz und Rohr und das Winterquartier war fertig. Doch diese Quartiere waren für den Winter kalt und auch feucht, deshalb entstanden viele Krankheiten, die einen großen Teil der armen Kolonisten während des Winters dahinrafften.
1809 erhielten sie in Frankfurt am Main Reisepässe von dem russischen Konsul Bethmann, verließen ihre Heimat und reisten ohne Anführer zu Land bis zur russischen Grenzstadt Radziwillow, wo sie einige Zeit Rast machten. Von Radziwillow reisten sie weiter nach Süd und kamen im Herbst in Odessa an. Da es zu spät war, nach dem Ansiedlungsort zu ziehen, wurden die Auswanderer in den Kolonien Liebentaler und Kutschurganer Gebiets in die Winterquartiere gelegt. Im Frühjahr 1810 sammelten sich alle in Odessa, von wo sie ... ihre Reise nach dem Beresan antraten.
Die Kolonie Rastadt wurde im Frühjahr 1810 angesiedelt. Die Auswanderer kamen mit verschiedenen Zügen, ... bis zur Grenzstadt Radziwillow, wo sie längere Zeit Rast hielten. Von dieser Stadt wurden sie in mehreren Abteilungen nach Odessa befördert, wo sie im Herbst 1809 ankamen und auf Anordnung des Herzogs Richelieu in den Liebentalern und Kutschurganer deutschen Kolonien in die Winterquartiere gelegt wurden. Im Frühjahr 1810 zogen sie dann ... nach dem Ort der Ansiedlung.
Die Reise von ihrer alten Heimat nach Russland machten die Kolonisten zu Lande über die Stadt Radziwillow, wo sie eine Zeitlang Rast hielten. ... In Odessa im Herbst 1809 angekommen, wurden si enach Verordnung des Herzogs Richelieu in den Liebentaler und Kutschurganer Kolonien in die Winterquartiere gelegt, um im nächsten Frühjahr (1810) nach dem für sie bestimmten Ansiedlungsort zu ziehen.
... Bis zum September 1809 ließ allein Bethmann, der russische Generalkonsul in Frankfurt, Pässe für 2.193 Familien mit 10.954 Köpfen ausstellen. ...
... Die für das Gouvernement Cherson vorgesehenen Einwanderer überwinterten in Großliebental, ...
Unter der Leitung des dortigen Oberschulzen Brittner wurden sie in den neuen Bezirken Kucurgan, Berezan und Glückstal angesiedelt. 67 Familien blieben in Großliebental zurück, um ihre Krankheiten auszukurieren. Als sie nach Ihrer Genesung in ihre künftigen Dörfer im Berezaner Bezirk fuhren, lag ein großer Teil der dortigen Kolonisten an Gelbfieber erkrankt danieder.
Die verschiedenen Schilderungen der Anreise von Deutschland nach Südrußland zeigt eine Route auf, die zu den Sichtvermerken auf dem Reisepass von Michael Schreiber passt.
Der in Frankfurt am Main notierte Zielort ist nicht immer eingehalten worden.
Ich habe den Versuch gemacht aus der Passliste VII anhand gemeinschaftlicher Reisedaten eine Gruppe zu definieren. Personen dieser Gruppe sind häufig in Speier angekommen.
In München ist der Jakob Schreiber als Waise notiert. Ich folgere, dass die Eltern nach dem Kontrollpunkt Podhorce gestorben sind und der Waise Jakob von einem aus der Gruppe angenommen wurde. Es gibt eine Quelle, die Rastatt als Zielort der Familie Schreiber benennt. Diese Quelle bin ich noch am auswerten.
- Speier gegr. 1809
- Rastatt gegr. 1809
- München gegr. 1809
- Landau gegr. 1810
Die Kolonien Rastatt und München grenzten aneinander.
Die Schreiber waren in Climbach ansässig. Drei weitere ältere Generationen sind in den Kirchenbüchern von Wingen nachzuweisen.
Die älteste Schreiber ist Anna Magdalena Schreiber geb. Wegler ca. * 1683 in Birlenbach.
Noch heute leben Schreiber aus diesem Stamm in Climbach.
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Bild 3: Reisepass von 1809
Otto Riehl
Kirchlinteln, April 2014