(Getto: Beiträge z. Geschichte d. Bienwalddorfes Schaidt. Erste Lieferung 1)
Die Schaidter Familiennamen und die Bevölkerungsentwicklung im Wandel der Jahrhunderte.
Auszug
Rühl: (Ruel, Riehl, Riel). Schon früh sind Vertreter dieses Namens in verschiedenen südpfälzischen Dörfern bezeugt: 1477 in Freckenfeld/Minfeld, 1582 in Steinfeld, 1584 in Schaidt, wo de Familie über alle Kriegswirren hinweg sich bis in unsere Tage halten konnte. Die Blütezeit der Familie lag allerdings im 17. und 18. Jahrhundert, als er Name "Rühl" unter den Bürgermeistern, Gerichtssschöffen usw zu finden war.
Quelle
Notiz von Manfred Bouquet, Heimatforscher, Schaidt, DE-RP
Daten sind aus Schriften von Prof. Erich Getto aus Schaidt übernommen.
Schaidt eine Geschichte für sich
Personen in der Notiz
Haus Nr. 145 · Haus Rihl
1584 und 1592 wird als erster ein Hans Rihl erwähnt. Er muss vor 1607 gestorben sein, während Hans Rihlen Witib (Witwe) noch bis zum Jahre 1618 in den Akten genannt wird. Sie hat (1609) ein Anwesen im Unterdorf, Feldseite (siehe Urban Burg) in Besitz. Hans Rihl selbst wird (1592) als Besitzer eines Anwesens im Unterdorf Waldseite genannt. Um die gleiche Zeit wird auch eine Familie Rihl in Lauterburg genannt, mit denen die Schaidter Rihl offenkundig verwandt waren.
Im Jahre 1621 wurde in Wendel Rihl als Grundstücksnachbar genannt.
Von 1623 bis 1667 wird Jakob Rihl der Alte erwähnt, von dem ein Schuldbrief über 100 fl. aus dem Jahre 1623 erhalten ist.
1631 besitzt er ein Haus im Unterdorf auf der Feldseite. Hierzu erkauft er sich ein Durchfahrtsrechts durch Lorenz Webers Hofrecht auf der Bachseite.
Vor 1667 besitzt er auch das heutige Rihlsche Anwesen (neben der ehemaligen Gärtnerei Getto), das später die Gemeinde Schaidt und noch später Hans Adam Eckert im Besitz hatten.
Von 1654 bis 1667 wird Hans Georg (Jörg) Rihl erwähnt, der 1665 und 1667 als Dorfgerichtsschöffe fungierte. Er war 1667 ein Miterbe von Hans Langohr und erbte auch von Peter Seifried (siehe dort).
Im Jahr 1662 besaß er als Wohnhaus das damalige zweite Haus östlich des unteren Dorfgrabens (Waldseite).
1662 vereinbarte er mit dem auf der Feldseite wohnenden Stefan Heintz und Hans Jakob Dresch (siehe dort) ein gegenseitiges Durchfahrtsrecht durch ihre Anwesen.
1654 besitzt er ein weiteres Anwesen im Oberdorf auf der Waldseite (Nachbarn bis 1654: Sebastian Becker und Hans Dreschen).
Um 1680 ist nur noch von Hans Georg Rihlen Erben die Rede.
Um 1680 muss Hans Jakob Rihl geboren sein, der um 1733 verstarb. Er war mit einer Maria Magdalena (geb. Schehr) verheiratet und war mit Christoph Wilhelm verschwägert.
1691 erbte er ein Haus im Ring Feldseite, das einmal Urban Burg dem Jungen gehörte. Da es später in die Hände der Gemeinde überging, dürfte es sich um das bei Jakob Rihl dem Alten genannte Rihlsche Haus handeln und Hans Jakob ein Sohn von Jakob dem Alten sein.
Ein kleines Häuschen beim Vogelgäßchen, das sich 1690 in Händen von Michael Grieß befand und 1705 von dessen Tochter Anna Barbara sich befand, besitzt später unser Hans Jakob Rihl (Angrenzer 1690: Michael Grieß selbst und Antoni Gärtner).
Bis 1819 gehörte das Anwesen der Gemeinde und wurde als "gemeines Hirtenhaus" genutzt. Um 1715 wohnte hier "mietfrei" der Viehhirte Hans Georg Martin.
1819 hatte hier der Bäckermeister und Wirt Franz Weber eine Gaststätte "Zum Hirschen". Sein Haupthaus hatte er an anderer Stelle im Dorf. Gegen Ende des 19. Jh. erwarben die ledigen Geschwister Philipp und Gretel Böhles das Anwesen.
Franz Joseph Rihl (geb. 1871), der über seine Frau mit den Böhles verwand war, übernahm das Anwesen und gab es an seinen Sohn Ernst Rihl (geb. 1910) weiter. Dieser übergab dann das Anwesen an seine Söhne Herbert (geb. 1945) und Rudi (geb.1949).
Auf der Grenze dieses Anwesens und des Nachbaranwesen (östlich) war ein Ziehbrunnen.
Abschrift: Otto Riehl
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Haus Nr. 145
Ortsplan von Schaidt
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